Ich bin mal wieder wieder da

Sagen wir, wie es ist. Dieses Jahr ist riesiger Abfuck, for very obvious reasons. Ich bin vor allem froh, dass ich niemand bin, der teure Urlaube im Voraus bucht oder generell viele Pläne macht. Da bei uns vieles sehr spontan passiert, musste ich nicht viel traurig über abgesagte Pläne sein. Nur darüber, keine neuen Pläne machen zu können.

Aber je irrsinniger die Welt wurde, desto weniger wusste ich, was ich dazu noch beitragen soll. Meine Energie, in Text festzuhalten, was ich zu der Welt und meinem Leben denke, hat sich vollkommen in Luft aufgelöst. Jetzt sitze ich hier, und schreibe diesen Text, und finde exakt jedes Wort, das ich schreibe, eigentlich kacke.

Ich habe nix zu sagen gerade, weil ich alles zu sagen habe. Mein Kopf explodiert mit Gedanken zur Lage der Welt. Aber ich bringe es nicht fertig, diese Gedanken in Sätzen zu strukturieren und sortieren.

Allerdings weiß ich, wie hilfreich dieser Blog für mich ist. Ein Ventil mit grob geschätzt 21 Leser*innen, auf dass ich dann und wann eine Antwort bekomme. Nicht SEO- oder sonstwas-optimiert, nur für mich und die, die den Link kennen.

Ich habe letzte Woche ein gutes Buch zuende gelesen („Streulicht“ von Deniz Ohde) und war dann schon wieder wütend auf die Welt, weil hinter dem 2020er Irrsinn noch all die anderen Ungerechtigkeiten lauern, die einem das Herz schmerzen lassen. Und bei denen man weiß, dass man den Herzschmerz aushalten muss, weil das eine vergleichsweise kleine Zumutung ist im Gegensatz dazu, was andere erleben müssen.

Ich weiß immer noch nicht, was mein Beitrag zu dieser Welt sein soll. Aber vom nix tun werde ich das nicht rausfinden. Also hallo und willkommen zurück auf diesem Zombie-Blog mit sieben Leben. Ich schreib jetzt wieder.