Zeit III

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und plötzlich neigt sich auch der juli seinem ende entgegen. und plötzlich sind sieben monate des jahres vorbei. und die letzten zwei monate waren ein rausch. ich reibe mir immer noch die augen.

das leben läuft in so eigenartigen bahnen. in dem einen moment ist alles ok. obwohl es das nicht ist. dann fällt einem im anderen moment auf, dass es nicht ok ist. wenn es erstmal so weit ist geht alles ganz schnell. oder langsam?

ich weiß gar nicht mehr was schnell ist und was langsam und was mehr zeit braucht und was nicht und wie viel zeit ich eigentlich habe. dinge, die mehr zeit benötigen gehen auf einmal total fix und leicht. dinge, die normalerweise schnell gehen kosten so viel zeit und energie, dass ich am liebsten einfach davor wegrennen würde.

ich bin jetzt umgezogen und am renovieren, sortieren und aussortieren wie eine irre. habe mich die letzten tage durch farbdämpfe gekeucht und durch kartons gewühlt und bin so müde, dass ich wahrscheinlich eine woche durchschlafen müsste. der kaffee bekämpft nur die symptome.

liebe ist happy-sad. sagen sie in dem wunderbaren film sing street. ich bin auch happy-sad. manchmal enden lebensabschnitte, und neue beginnen und das ist traurig und schön und schön traurig und traurig schön. und ich bin erleichtert, weil ich glaube, dass ich den richtigen weg gehe, für mich und zurück zu mir.

bereits jetzt merke ich, dass es mir besser geht. mein geist und mein körper machen wieder ein bisschen mehr, was sie sollten.

ich bin kein fan von reue. ich bereue in meinem leben nichts. selbst die entscheidungen, die nicht gut oder schlau waren. es ist alles so, wie es ist, und alle entscheidungen traf ich nach bestem wissen und gewissen – was nützt mir also reue. am ende fühle ich mich nur schlecht, und das nützt ja auch niemandem. reue ist viel zu negativ besetzt, mit reue gucke ich nicht, was ich vorne besser machen kann, sondern nur was hinten stinkt.

und hinten, das sollte eben alles so sein. das müffelt nicht mal. das war alles so gut und so wertvoll und wenn irgendwas anders gewesen wäre… achtung klischee… dann wäre ich ja jetzt gar nicht hier.

die zeit, die brauchte es jetzt. die wird es auch immer noch brauchen. es war bisher alles gut so, wie es war. und jetzt wird es wieder gut werden. mit der zeit, und mit freunden, und mit familie, und mit der liebe. weiter geht’s.