Relaunch

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Was haben Menschen gesagt, bevor es Reset-Knöpfe gab? Ich muss in meinem Leben mal wieder ein Kapitel zurück blättern? Ich muss wieder zu mir selbst finden? Ich muss wieder in Kontakt mit meinem inneren Kind kommen?

Ich habe mal wieder 58 Entwürfe in meinem WordPress-Account.

Der Reset-Button wird oft bemüht, wenn wir eine Metapher zur Beschreibung unseres Erschöpfungszustands brauchen. Denn dann würden wir gerne mal auf Reset drücken, zurück zu den Werkseinstellungen, neu starten mit vollem Akku und ohne Cookies. Ich hätte ihn gerade auch gern, diesen Knopf an mir. Das wäre so wundervoll bequem. Aber nein, Mensch braucht eine Work-Life-Balance, Urlaub, ein stabiles soziales Umfeld, Freizeit, Hobbies, all diesen Self-care Mist, um Energie und Motivation zu tanken. Und eine Diät gegen die Cookies.

Wie praktisch aber, dass ich diesen Blog habe. Denn ganz wie damals mit 2page und MySpace kann ich mit dieser Seite von oben bis unten machen, was ich will. Und dann kann ich auch einfach mal hier, wenn schon nicht im Real Life, den Reset Button drücken, ein neues Design adaptieren, Seiten sortieren, wie es mir gefällt. Und schwupps, schon ist zumindest das Bild, das ich in Form einer Webseite von mir zeige, ein ganz neues. Frisch, mit Energie und Motivation. Nur die Cookies, das sind glaube ich die alten.

Mein Reset manifestiert sich zudem in einem zweiwöchigen Urlaub daheim, sowie einem nagelneuen Laptop. State of the art, teuer, wunderschön, mein neues Baby. Alle anderen Computer in meiner Umgebung haben nämlich im Laufe des letzten Jahres alle nach und nach den Geist aufgeben (ich liebe die Technik) und nun stand ich da mit einem iPad Mini und einem Smartphone. Das sind viel zu kleine Bildschirme um produktiv zu sein.

Jetzt habe ich wieder Hardware, mit der ein Neustart richtig Spaß macht. Endlich funktioniert es wieder. Und wie herrlich einfach ist die Einrichtung eines neuen Gerätes in einer Zeit, in der Unternehmen so viel über dich und deine Einstellungen wissen, dass sie diese mit einem einfach Login von alleine übernehmen.

58 Entwürfe also. Vieles davon ist liegen geblieben, weil es meine Qualitätsprüfung nicht bestanden hat. Bei manchen Themen ist mir auf halber Strecke die Motivation vergangen, bei anderen sind die Ideen ausgegangen. Wiederum andere sind vermeintlich so sensibel, dass ich sie nicht veröffentlichen wollte, um besorgte Nachrichten von Freunden und Verwandten zu vermeiden. Ich weiß, ihr meint es alle so lieb und ich freue mich immer wenn sich jemand meldet, aber der Grund dafür ist nicht schön – nämlich, dass ihr euch sorgt.

Ich bin halt so’n düsteres Girl, und schreib manchmal böse Sachen. Grundsätzlich ist mein Leben aber auch nicht härter als von allen anderen Menschen, ich spreche nur mehr drüber. Also kein Grund zur Sorge.

Und nun, mal n kleiner Relaunch. Neues Layout. Alles schicki-schön. Mir geht es sehr gut zur Zeit und meine Gedanken sind so klar wie lange nicht mehr. Hab ich etwa erfolgreich den Reset-Button gedrückt?