Da ist er, der letzte Teil meiner Week of Blog. Ab Donnerstag werdet ihr dann wieder entspannt wöchentlich meine gedanklichen Ergüsse ertragen dürfen – bis dahin können wir uns in diesem Text gemeinsam fragen, wer wir eigentlich sind.
Letzte Woche sah ich ein wahnsinnig tolles, tiefgehendes Video von Gabbie Hanna gesehen habe, in dem sie ihre Position im Social Media Kosmos reflektiert. Getarnt als „Roast Yourself“-Challenge (also einem Rapsong, in dem man sich selbst auf die Schippe nimmt) erzählt sie in einem lyrischen Text von ihren Ängsten und Problemen. Anschließend sprach sie auf Instagram darüber, wie sie zu diesen Erkenntnissen kam und dass damit einher ihre Erkenntnis ging, dass sie vor allem anderen eine Künstlerin ist.
Angesteckt von diesen Gedanken begann ich zu überlegen, wer ich denn bin. Ich bin im Moment nicht die, für die ich mich halte. Das Bild, dass ich von mir habe widerspricht regelmäßig dem Bild, dass ich tatsächlich darstelle. Ich weiß noch nicht, ob ich eigentlich Künstlerin bin, oder eher Kuratorin. Ich weiß nicht, ob ich das Potenzial, dass ich in mir spüre, egal ob bei der Arbeit oder im Privatleben, wirklich heraustragen kann.
The world’s a stage, und frei nach Goffman spielen wir darin verschiedene Rollen. Oft hab ich das Gefühl, dabei ekelhaft wenig von dem zu zeigen, wer ich echt bin. Das find ich irre schade, weil ich schon finde, dass die Person, die ich bin, ziemlich fresh ist. Ich bin recht schlau, manchmal lustig, lache gerne, habe gute Ideen… Das sind alles Eigenschaften, die ich aus irgendeinem Grund nicht immer zeigen kann.
Ich denke, dass das mit diesem Gelassenheitsproblem zusammen hängt. In Situationen, die ich noch nicht hundertprozentig durchblicke oder in denen ich mich nicht absolut wohl oder gut aufgehoben fühle, kann ich mich nicht zeigen. Vielleicht ist das ein allgemein menschliches Problem (ich fürchte es sogar), aber ich möchte mich jetzt trotzdem darüber beschweren, weil es mir nicht gefällt. Ich möchte, dass ich sein kann, wer ich bin – der Situation angemessen, aber eben auch mir angemessen.
Im Prinzip bin ich gegen das Prinzip, alles mit einem Label versehen zu müssen. Aber wenn es um das Selbst geht, und um die Frage, wer man ist und wo man hin möchte, da ist es doch ausgesprochen hilfreich und erleichternd, wenn man das Kind beim Namen nennen kann. Ich denke, dabei belasse ich es für das Finale der Week of Blog erstmal: denn diesen ganzen Identitätsmist werde ich mich Sicherheit in Zukunft auch weiterhin auf diesem Blog verarbeiten. Ich freue mich drauf, hoff‘ ihr auch.