Wer meinen vorigen Text nicht gelesen hat und verwirrt ist, was ich hier tue: Ich schreibe in den nächsten Wochen über alles, was mich glücklich macht. Das wird knorke. Und nun geht es los mit einem Hobby, dass ich zur Bedingung meines letzten Laptop-Kaufs machte: Er muss genug Leistung haben, dass ich Sims darauf spielen kann.
Ich hatte mal ein Bewerbungsgespräch, bei dem ich gefragt wurde, welche Games ich denn in meinem Leben so gespielt habe und mochte. Meistens, wenn es um Spiele geht, nenne ich mich Casual Gamer. Viele Titel sind mir ein Begriff; selbst spielen, so sage ich dann, tu ich eigentlich nur die die Sims seit Teil 1 und diverse Versionen aus der „Anno“-Reihe und Rollercoaster Tycoon. Außerdem stehe ich voll auf Candy Crush Soda Saga und manchmal entwickle ich für ein paar Wochen kleine Süchte nach anderen Handy-Spielen, bevor sie mich langweilen und ich sie wieder deinstalliere.
Eigentlich ist das nur die halbe Geschichte, weil mich Games schon lange begleiten. Als Kinder hatten wir die Spiele zu Petterson und Findus und die ersten Lego-Games – bei denen uns Mama noch half, die schwereren Level zu bezwingen. Irgendwann bekam mein Bruder einen Gameboy Color, mit dem ich auch spielen wollte, so lange bis ich auch einen bekam. Wir hatten verschiedene Spiele, auch Klassiker wie Mario, mein Herz gehörte aber Nintendo-technisch Pokemon. Naja, und dann kamen noch ein paar andere Tony Hawk, Need for Speed, Super Smash Bros, Rayman, Raving Rabbids, diverse Point and Click Adventures. Das allerbeste Spiel aller Zeiten, dass wir auch mit Mama spielten, war TechnoMage (wenn ich das irgendwie irgendwann nochmal spielen könnte…<3). Durch Freund und Bruder lernte ich noch mehr kennen, hatte bei den meisten Sachen aber mehr Spaß beim Zugucken als beim selbst Spielen. Das ist für mich dann wie Fußball: Ich find’s lustig anzusehen, aber ich habe keine Lust mir die Mühe zu machen und es selbst zu lernen.
Die Sims allerdings. Die haben mich nie verloren. Ich habe sogar mal ein kurzes Interview als langjährige Spielerin gegeben, das auf Spiegel.de zu lesen ist und wo sogar Screenshots aus meinem Game zu sehen sind. 1, 2, 3 und 4 – ich habe alle Ausgaben mitgemacht und dabei viele, viele Euros in die verschiedenen Erweiterungspacks gesteckt. Ich habe mal nachgerechnet für die Sims 4 und das Ergebnis ist so krass, dass ich das hier nicht schreiben will (meine Eltern lesen mit also pssst) (habe viel im Sale gekauft, falls ihr jetzt nachrechnen wollt).
Die Sims ist eines der wenigen Spiele, bei denen ich das Selbst-Spielen genauso liebe wie das Dabei-Zuschauen. Einige meiner meistgesehenen YouTuber sind „Simmer“ – also Leute, die Die Sims spielen und das ganze aufnehmen. Ich liebe das. Es ist so entspannend, es ist so unnötig, es ist herrlich. Was ich gar nicht aushalte, ist Leuten beim Spielen zuzusehen, die sich in dem Spiel nicht auskennen. Das ewige Suchen von Funktionen, die völlige Fehlbedienung des Spiels, das kann ich nicht aushalten. Dafür spiele ich schon zu lange. Also schaue ich die Videos der größten Profis und lasse mich für mein Spiel inspirieren.
2020 habe ich mir die letzten fehlenden Packs in meiner Sims 4 Sammlung gekauft, für die volle Erfahrung. Die Welt in 2020 war einfach ein bissi viel hier und da und ich wollte den vollen Eskapismus. Ich habe dabei eine Sache über mich gelernt, die in der Sims Community eine der größten Identitätsfragen ist: Gameplay vs. Build Mode. Familien erstellen und lange mit ihnen spielen, gegen das Bauen der tollsten Häuser. Viele Spieler haben die Tendenz, eines mehr zu mögen als das andere. Und ich habe erkannt: Ich bin Builder. Ich liebe Häuser bauen in den Sims. Mit den Familien spielen nimmt bei mir immer schon viel weniger Zeit ein. Noch nie ist bei mir ein Sim an hohem Alter gestorben, weil ich so weit gar nicht komme.
Ist das der dollste Nerd-Text, den ich hier je geschrieben habe? Wahrscheinlich. Es ist eines dieser Hobbies, die andere Leute schwer verstehen können. Zeitverschwendung ist glaube ich das dollste, was ich mir dazu bisher anhören durfte. Aber hey: Es macht mich glücklich. Und ich finde immer noch, dass das die allerhöchste Priorität hat.