die zeit ist ein ganz merkwürdiges konzept.
manchmal, da kommen mir die tage vor wie sekunden. du tust, was du immer tust. du gehst zur arbeit, du verdrängst die uni, du guckst deine serie bis du ins bett gehen kannst. dann kommt der nächste tag, und ohne dass du es merkst, der nächste.
und du erinnerst dich im nächsten augenblick gar nicht daran.
und dann drückt die zeit die vollbremse, und vierundzwanzig stunden fühlen sich an wie wochen. wenig schlaf. viele gefühle. viel trauer, viel hoffnung, viel angst, viel mut, viel enttäuschung, viel liebe… ich kann nicht glauben, dass seit letztem dienstag erst eine woche vergangen ist.
das kann nämlich gar nicht sein. so viel, wie letzte woche passiert ist, das kann gar nicht in eine einzige woche passen.
unmöglich.
ich habe eine vollbremsung gemacht. ich habe eine vollbremsung gemacht, damit nichts schlimmeres passiert, und konnte doch nicht vermeiden, dass jemand verletzt wird.
ich weiß nicht mehr, wann feststand, dass diese vollbremsung nötig war. ich habe keinen überblick mehr, über die zeit. die zeit ist ein heimtückisches konzept. manchmal verbirgt sie dinge vor mir. manchmal schleudert sie mir erkenntnisse mit einer wucht ins gesicht, dass ich kaum damit umzugehen weiß.
wir haben alle zeit der welt.
ich lasse mich ab jetzt nicht mehr so fertig machen von der zeit. alles kommt, wie es kommt. alles wird, alles passiert, mit der zeit. ob jetzt, oder morgen, oder gestern. ist eigentlich egal.
die pure resignation.
aber ich glaube ganz fest daran: es wird besser, mit der zeit.